Freitag, 12. Juli 2013

Von wegen fettes Amerika!

Gut, ich gebe zu, ich bin in Kalifornien. Das ist wahrscheinlich mit Florida zusammen eines der gesündesten und figurbewusstesten Staaten in Amerika.
Trotzdem - ich hätte nicht gedacht, dass San Francisco Hamburg beim Thema 'gesunder Lebensstil' teilweise sogar etwas vormachen kann.
Ich muss zwar zugeben, dass es in Hamburg eine derartige Fast-Food-Läden-Dichte nicht gibt und beim Frühstück im Hotel wird natürlich viel Speck, Würstchen, Pancakes mit Sirup etc. verzehrt, aber hier gibt es auch echte und leckere Alternativen für Diättanten wie mich.
In jedem Lebensmittelladen, in dem ich bislang war (und sei es nur Trader Joe's, der Aldi-Abklatsch) findet man frisch geschnittenes Obst. Und ich meine nicht diese zwei überteuerten Plastikschalen in irgendeiner abseits stehenden Kühltruhe, bei denen man nicht weiß wie lange die dort schon stehen. Hier gibt es wirklich jedes Obst, mal in Stückchen, mal in Streifen geschnitten, in kleinen oder großen Mengen, in schönen Bechern oder auf netten Tellern drapiert. So angeboten, dass man Lust darauf bekommt.
Ganz wunderbar ist der Laden Walgreen's. Hier gibt es lauter gesunden Kram. Obst und Gemüse in diversen Variationen. Auch hier meine ich nicht diese abgepackten Salatcups, wo die Salatblätter nach Papier schmecken und jeder Ernährungsjunkie mit erhobenen Zeigefinger hinter dir steht und erklärt, dass meinen einen frischen Salat doch viel gesünder selbst zubereiten kann. Nein, hier gibt es wirklich leckere Salate, die toll aussehen und kreativ zusammengestellt sind. Wenn man eine Diät macht und hier einkauft, fühlt man sich nicht als ob man Nahrungsmittel zweiter Klasse einkauft (während der Partner die leckeren Burger verdrückt), sondern man ist gleichberechtigter "Esser" und kauft hier nicht ein, weil man muss, sondern weil man sich dafür entschieden hat.
Eine weitere Rarität (zumindest für Deutschland) ist das Pluto's.
Hierbei handelt es sich um ein Restaurant. Hauptsächlich werden hier Salate verkauft. Man kann zwar auch noch andere Sachen esse, aber ich denke, die meisten kommen hier her wegen den Salaten.
Und so läuft das ab: Man bekommt zunächst einen Zettel. Auf diesem Zettel gibt man an, ob man a) einen großen oder kleinen Salat haben möchte b) Fleisch zum Salat will c) welches Dressing man wählt (es gibt auch low-fat Varianten!) und d) kann man bis zu sieben Komponenten in seinen Salat einbauen lassen (es gibt wirklich alles!). Diesen Zettel gibt man dann beim Salatchef ab und dieser bereitet den Salat dann vor deinen Augen frisch zu. So weiß man genau was im Salat drin ist und viel wichtiger: dieses Essen ist hier Hauptmahlzeit und Event zugleich. Es ist nicht so, dass alle Anderen lecker Schnitzel mit Pommes essen und du Diättante einen Salat wählen musst - nein, der Salat wird hier zelebriert.

Das hört sich jetzt alles ganz wunderbar an. Es ist aber auch so, dass ich hier die bislang schlimmste Diätzeit erlebe. Es ist sicherlich besonders schlimm für mich, weil ich hier im Urlaub bin, in einem Hotel, wo Frühstück und Abendessen serviert wird. Da ist es natürlich schwer zu widerstehen, wenn dir die leckeren Dinge direkt vorgesetzt werden. Außerdem probiere ich gerne aus. Ich wüsste gerne wie es bei dem Inder um die Ecke schmeckt, was die Amerikaner unter chinesischem Essen verstehen und ob Mc Donald's und Burger King genau so schmecken wie bei uns. Die anderen Burgerketten nicht zu vergessen, die es bei uns gar nicht gibt. Und die ganzen Coffeeshops an jeder Ecke, die man so gut ausprobieren könnte während man einen Spaziergang mit dem Buggy macht...
Das sind alles Herausforderungen, die ein Einheimischer nicht hat (würde ich hier leben, hätte ich sicherlich alle Restaurantketten schon durch und müsste nicht noch etwas erst probieren!).
Einer Versuchung, der aber auch gebürtige Amerikaner widerstehen müssen: Cookies!!!
Wer einmal Cookies in Amerika gegessen hat, fragt sich weshalb sich so manche "Kekse" in Deutschland Cookies nennen dürfen.
Wie ihr seht, alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich versuche trotzdem mein Bestes zu geben und nicht völlig frustriert nach Deutschland zurückzukommen.
Ich denke, dass ich meinen Plan die Hälfte der Woche im Hotelrestaurant zu essen und die andere Hälfte alleine zu kochen ab nächster Woche kippen werde. 
Es ist einfach zu schwierig die Punkte abzuschätzen. Und zu schwierig im Punkterahmen satt zu werden. Ganz zu schweigen von der Versuchung immer ein wenig zu viel oder das Falsche auf den Teller zu legen.
Als Alternative denke ich daran, dass die Hälfte der Woche mein Mann und Sohn im Hotelrestaurant essen und ich im Appartement entweder Brot esse oder irgendein schnellgemachtes Essen und ich die anderen Tage für alle kochen werde.
Für die schnellen Tage denke ich an Fertiggerichte von Weight Watchers. In Amerika haben sie auch Fertiggerichte von WW in der Tiefkühlabteilung (siehe Bilder). Wenn die schmecken, könnte ich mich für 3-4 Tage pro Woche damit eindecken. Und dadurch dass die Männer im Restaurant essen, hätte ich nicht das Gefühl, dass alles im Hotel vergeudet ist.
Ich habe heute zum Mittag schon mal einen WW Burger gegessen. Ich stehe eigentlich absolut nicht auf diese abgepackten Burger. Dieser war aber hammerlecker! Er schmeckt haargenau gleich wie ein Cheeseburger von Mc Donald's. Ich finde ihn mit 5 Points aber leider auch nicht wirklich punktearm...
Ich werde berichten wie die anderen Gerichte schmecken, natürlich auch von meiner Abnahme (oder Zunahme) erzählen und ob ich den Essenplan in den weiteren Wochen umstellen werde.

Morgen fahren wir zu IN-N-OUT-Burger. Das ist eine Burgerkette in Kalifornien, die hier sehr beliebt ist. In diesem Burgerladen gibt es nur drei Sachen. Hamburger, Pommes und Milchshakes (und Softdrinks). Keine sonstigen Variationen, also eine sehr spartanische Auswahl. Es werden keine Tiefkühltruhen und keine Mikrowellen im Laden benutzt. Alles wird frisch zubereitet. 
Ich darf mir laut meinem Punktebudget einen Burger und Pommes gönnen (ein Shake ist mit 20 Points (bei 28 Points pro Tag) leider nicht drin). Ich bin gespannt und hoffe, ich gehe satt aus dem Laden raus. :)

P.S.: Ach und das Beste hätte ich fast vergessen! Hier gibt es auch Dr. Pepper Cola light (habe ich in Hamburg erst einmal gesehen) und Ginger Ale light.
Hat jemand in Deutschland schon Ginger Ale light gesehen? Ich nicht! Wieso gibt es das bei uns nicht?!?!






4 Kommentare:

  1. Was genau macht die US-amerikanischen Cookies denn so gut?

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    1. Ich berichte im nächsten Post etwas genauer, okay? :)

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    2. Ich berichte im nächsten Post etwas genauer, okay? :)

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