Ende 2013, 30 kg weniger:
Ich sehe top aus. Ich bin schlank und ausgeruht. Ich habe stets ein Lächeln auf dem Gesicht.
Ich habe mein lachendes Kind auf dem Arm und werde von meinem liebevollen Ehemann geherzt.
Ich habe totschicke Klamotten an und selbstverständlich habe ich wunderbar gepflegte Füße und manikürte Fingernägel. Dass ich auch zuhause mit 15 cm hohen Pumps rumlaufe, ist eine Selbstverständlichkeit.
Ich bin tag ein tag aus perfekt enthaart. Meine Frisur sitzt immer und meine Schminke sieht aus als ob ich eine festeingestellte Stylistin zuhause habe.
Ich laufe durch die Straßen und grüße die vorbeigehenden Bekannten. Alle lächeln nett zurück und denken sich 'Wow, die sieht klasse aus. Wahnsinn wie sie das geschafft hat.'.
So stelle ich mir mein Leben vor, wenn ich 30 kg weniger habe. Dieses Bild springt manchmal einfach in meinem Kopf hervor. Natürlich ist die ganze Szenerie in wunderschönes weiches Sonnenlicht gehüllt.
Aber Ende Dezember ist es kalt, die Sonne scheint wenig. Ich bin dann zwar schlank, aber auch müde, weil man Sohn schlecht geschlafen hat und ich keine Zeit habe mich vor der Arbeit zu schminken und zu frisieren. Meine Haare sind immer noch nicht zu einer üppigen Mähne geworden.
Lust und Zeit hatte ich aufs Enthaaren vor einer Woche, auf Mani- und Pediküre vor zwei Wochen.
Mein Sohn meckert, weil er nicht auf dem Arm bleiben will und nicht auf dem Boden sein möchte.
Und mein Ehemann nervt mich im Allgemeinen, so dass er sich überhaupt nicht trauen sollte mich anzufassen.
Das entspricht wohl eher der Wahrheit in paar Monaten.
Wieso also projiziere ich eine derartige Verbesserung meines Lebens auf die Abnahme einiger Kilos?
Schließlich werde ich nicht die einzige schlanke Person auf der Welt sein.
Und es gibt unzählige Personen, die zwar schlank sind, aber unglücklich, ungepflegt und hässlich.
Ist das ein Trick meines Verstandes zur Motivation? Falle ich in ein tiefes Loch, wenn ich merke, dass auch mit 68 kg nicht alles perfekt verläuft?
Wir werden sehen...
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